Am Freitag fand die Anerkennungsfeier unseres ehemaligen Wehrführers Markus Geßner statt. Die Kameraden der Feuerwehr trafen sich, zusammen mit dem KKM Klein-Zimmern, am Feuerwehrhaus um Markus anschließend zu Hause zu überraschen.
Mit Fahne und Instrumenten schlichen sich die Teilnehmer die Markstraße entlang. Währenddessen hatte seine Frau, Dagmar, alle Hände voll zu tun, den engagierten Klein-Zimmerner davon ab zu halten noch einmal schnell etwas fürs Ort zu erledigen.
An Dogders Wohnhaus angekommen, wurde er mit Martinshorn und Blasmusik in den Hof gelockt, wo seine Kameraden spalierstehend in Ausgehuniform auf ihn warteten. Anschließend ging es im Umzugsmarsch, mit kleinem Umweg durchs Ort, ans Feuerwehrhaus.
Gemeindebrandinspektor, James Bennett, eröffnete den offiziellen Teil mit seiner Rede: <<Markus Hubert Geßner, geboren gestern von 52 Jahren in Offenbach am Main. Markus ist Ende der siebziger Jahre mit seiner Großfamilie nach Klein-Zimmern gezogen. Sie wohnten damals in 2 Doppelhaushälften im Ahornweg.
In die Jugendfeuerwehr eingetreten ist Markus am 13.02.1981, seine Brüder Andreas und Johannes waren schon Mitglieder. Markus kam erst später dazu da er sich noch von den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls erholen musste.
Sein dreifacher Vorgänger im Amt und damalige Jugendfeuerwehrwart, Joachim Köbel, hatte in dieser Zeit die Idee, dass seine Jungs als erste Mannschaft überhaupt die Leistungsspange absolvieren soll. Die Mannschaft wurde schnell gefunden und Markus, der noch stark unter seinen Verletzungen litt, wurde unser Ersatzmann. Markus, obwohl er nur der Ersatzmann war, nahm an jede Übung teil. Dies hat uns veranlasst dafür zu sorgen, dass er in die Kernmannschaft aufgenommen wird. Wir sind geschlossen zum Wehrführer gegangen, haben unser Anliegen vorgetragen und unser Wunsch wurde erfüllt, Markus konnte teilnehmen. Der Tag fing schlecht an da 2 Teilnehmer verschlafen haben, einer davon hält gerade eine Rede. Aber Joachim hat unserem Löschgruppenfahrzeug die Sporen gegeben und wir kamen noch rechtzeitig an. Wir konnten am 19.06.1982 die Leistungsspange erfolgreich absolvieren.
Warum erzähl ich euch diese Geschichte? Weil diese Zeit mich heute noch prägt, sie zum einem nicht jeder kennt und zum andern hat Markus damals mit nur 17 Jahren schon die Qualitäten gehabt wofür wir ihn kennen: Ehrgeiz, Teamgeist, Zielstrebigkeit, Ausdauer und Opferbereitschaft.
Mit 19 wurde Markus Jugendfeuerwehrwart und hatte dieses Amt 15 Jahre inne. Nach dem Abitur und kaufmännischer Ausbildung arbeitete Markus bei verschiedenen Firmen, auch leitende Position, bis er sich entschlossen hat Selbständig zu werden, was er bis heute noch ist. Zum Wehrführer wurde er am 27.01.1999 gewählt und begleitete dieses Amt über 4 Wahlperioden. Ohne Ausbildung kein Jugendfeuerwehrwart oder Wehrführer: Markus nahm an 20 Lehrgängen und Seminare Teil und erreichte den Dienstgrad des Brandmeisters.
Markus hat im seinem letztem Jahresbericht über die Highlights seiner Zeit als Wehrführer berichtet, diese werde ich hier nicht wiederholen, er legte aber großen Wert drauf hervorzuheben, dass er dies nicht alleine leistete -was auch stimmt- aber ohne Kapitän fährt das Schiff nur im Kreis und nicht ans Ziel, du warst 18 Jahre unser Kapitän!
Feuerwehr ist nicht nur Übungs- und Einsatzdienst, sondern bei uns in Klein-Zimmern auch Familie. So war es für Markus selbstverständlich und aber auch sehr mutig, dass er im Kreis seiner Familie bei der Weihnachtsfeier um Dagmars Hand anhielt, dass dann die Hochzeit hier gefeiert wurde war ebenso klar!
Wir hatten in den letzten Jahrzehnten viel Spaß, hatten öfters bis spät in die Nacht hoch philosophische Gespräche geführt. Einer diese Abende in mir noch Lebhaft in Erinnerung: Da hatten wir noch philosophiert wo im Landkreis Darmstadt-Dieburg das Ozonloch ist und dann hast du dich einfach umgetauft. Ich zitiere: Ihr habts gut, ich bin der Dr. No!. Mit einem hattest du Recht: wir hatten es gut, nicht weil du der Dr. No bist sondern weil du unser Dogder bist und 18 Jahre lang unser Wehrführer warst. Vielen Dank!!>>
Anschließend folgte Bürgermeister Achim Grimm, Wehrführer Fabian Köbel und dreifacher Vorgänger im Amt, Joachim Köbel mit Dankesworten, ehe es an den gemütlichen Teil des Abends mit Grill und etlichen Salaten ging.