Rauch dringt aus dem ersten Obergeschoss des Seniorendienstleistungszentrums „Gersprenz“ im Groß-Zimmerner Otzbergring. Die automatische Brandmeldeanlage hat Alarm geschlagen. Zum Glück handelte es sich bei dem Szenario am vergangenen Samstag nur um eine aufwendig geplante Übung der Feuerwehren Groß- und Klein-Zimmern, der Feuerwehr Dieburg und der Johanniter Unfallhilfe.
Das solche Übungen in Sonderobjekten notwendig sind, zeigt auch ein aktueller Brand in einem Altenheim in Hage (Niedersachsen) am vergangenen Freitag. "Wir haben den Schwerpunkt der Übung auf die Rettung der Senioren gelegt" erklärten die Organisatoren Klaus Küppers und Mark Czerny während der Nachbesprechung. Bei einem Objekt wie dem Seniorenheim, mit teilweise wenig mobilen Bewohnern, stellte sich dies als sinnvolle Priorisierung heraus. Zur Teilnahme an der Übung hatten sich einige der Bewohner bereit erklärt, und so mussten echte Senioren, teilweise im Rollstuhl, gerettet werden. "Hier konnten wir wichtige Erfahrungen sammeln, auch was den Dialog mit den Hilfsbedürftigen Personen angeht" freuten sich die Feuerwehrmänner Martin Fritsch und Florian Cöster, die als Atemschutztrupp an den Rettungen beteiligt waren. Übergeben wurden die Senioren an die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) der Johanniter Unfallhilfe Dieburg. Die war ebenfalls mit mehreren Fahrzeugen vor Ort und Übernahme die medizinische Betreuung der Geretteten. Auch die weiteren Besonderheiten des Objektes, z.B. die im Gebäude verbauten Steigleitungen mit Wandhydranten oder die Nutzung der verschiedenen Brandabschnitte wurden beübt. Mit von der Partie war auch die Feuerwehr Dieburg. Mit der Drehleiter wurde das Anleitern an der Seite des Gebäudes geübt. Dies funktionierte einwandfrei. Ebenso reibungslos funktionierte die Aufstellung und die Zusammenarbeit der beteiligten Einsatzfahrzeuge und Mannschaften von Feuerwehr und Johanniter Unfallhilfe. Die Feuerwehrführung, die im Vorfeld zusammen mit Mark Czerny einen Einsatzplan entwickelt hatte, war zufrieden. Kleinere Änderungen wurden in der Nachbesprechung herausgearbeitet und werden in den Einsatzplan einfließen, um die Rettung der Senioren im Fall der Fälle weiter zu optimieren. "Entscheidend ist bei einer realen Situation, dass jederzeit schnell ein Überblick über gerettete und noch vermisste Personen möglich ist", erklärt Gemeindebrandinspektor James Bennett. "Das Zusammenspiel von Feuerwehr und Schnelleinsatzgruppe hat im Rahmen der Räumung und Betreuung der betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner sehr gut funktioniert". Einrichtungsleiter Franz-Josef Partsch dankte im Anschluss allen Einsatzkräften für ihr Engagement sowie den respektvollen und professionellen Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Er betonte, dass dies heutzutage alles andere als selbstverständlich sei.