Das Einsätze unter Atemschutz zu den wichtigsten einer Feuerwehr gehören, hat in der jüngsten Vergangenheit die notwendige Rettung einer Person in der Friedhofstraße gezeigt. Seit Jahren führen die Feuerwehren Groß- und Klein-Zimmern daher jährlich eine Ganztagesübung speziell für Atemschutzgeräteträger (AGT) durch. Diese fand am letzten Samstag statt.
Pünktlich um 9 Uhr eröffnete der Leiter des Atemschutzwesens, Marcus Paschke, die Ausbildungseinheit im Schulungsraum des Feuerwehrgeätehauses Groß-Zimmern. In einer Gesprächsrunde erläuterte er den 15 teilnehmenden Atemschutzgeräteträgern die Lernziele sowie den geplanten Ablauf des anstehenden Tages. Desweiteren erläuterte er den Inhalt sowie die Anwendung einer vor kurzem angeschafften Sicherungstrupptasche, welche dann zum Einsatz kommt sollte ein Geräteträger im Einsatz in Not geraten.
Im Anschluss übergab Paschke das Wort an Atemschutzgerätewart Tobias Keller, welcher die Übungseinheit mit Paschke gemeinsam organisiert hatte und als Ausbilder begleitete. Keller referierte über Sinn und Zweck sowie die korrekte Durchführung der Atemschutzüberwachung (Überwachung der Trupps im Innenangriff) sowie der dazu zur Verfügung stehenden technischen Mittel.
Nach dem theoretischen Abschnitt beluden die Kameraden gemeisam das Mannschaftstransportfahrzeug mit benötigtem Material und machten sich im Konvoy mit dem Löschgruppenfahrzeug auf den Weg zu einem leerstehenden Gebäude in der Wilhelm-Leuschner-Str., welches demnächst kernsaniet werden soll. Dieser Umstand gab den Kameraden seltene Möglichkeit mit "Wasser am Rohr" so realitätsnah wie möglich die beiden vorbereiteten Übungszenarien abzuarbeiten. Zuvor stärkte man sich allerdings noch bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Leberkäs’weck und Kaltgetränken. Die Übungsleitung hatte zwei Szenarien für den praktischen Teil der Ausbildung vorbereitet: Zum einem wurde ein Brand im Dachgeschoss des Übungsobjekts angenommen. Der Zugang zur fiktiven Brandstelle erfolgte über das Treppenhaus. Das Lernziel bei diesem Szenario bestand aus dem Rauchfeihalten des Treppenaufgangs mit technischen Mittel wie beispielsweise einem Rauchvorhang, Schlauchmanagement im Gebäude sowie einem Löschangriff unter Nullsicht. Hierzu kam eine Hochleistungsnebelmaschine zum Einsatz.
Als zweite Aufgabenstellung mussten die freiwilligen Helfer den Brand einer Küchenzeile in einer Wohnung löschen. Hier wurde angenommen, dass der Zugang über den baulichen Weg nicht möglich ist. Aufgrund dessen mussten sich die Übugsteilnehmer den Zugang zur Wohnung über eine Steckleiter durch ein geöffnetes Fenster im ersten Obergeschoß verschaffen. Lernziel war bei diesem Szenario das Einsteigen per Leiter, Absuchen der Brandwohnung unter Nullsicht (auch hier kam wieder eine Hochleistungsnebelmaschine zum Einsatz) sowie Erkundung und korrektes Rückmelden von Erkenntnissen an den Einheitsführer, welcher in aller Regel vor dem Brandobjekt den Einsatz seiner Löschgruppe leitet.
Nachdem alle Teilnehmer beide Übungsszenarien durchlaufen hatten, bat Paschke zur Nachbesprechung. Er zeigte sich sehr zufrieden mit der Leistung seiner Atemschutzgeräteträger. Zwar seien noch kleinere Beanstandungen zu verzeichnen, die meisten davon wurden allerdings von den Übungsteilnehmern selbst erkannt und auch behoben. Alles weitere wird in der regelmäßig wiederkehrenden Ausbildung erneut geschult. Somit ist er zuversichtlich dass auch die zukünftigen Einsätze unter Atemschutz professionell und vor Allem sicher abgearbeitet werden können.
Gegen 16 Uhr rückten die Übenden wieder in das Feuerwehrgerätehaus ein und machten die benutzen Atemschutzgeräte sowie das verwendete Material wieder Einsatzbereit. Gegen 17 Uhr dankten Paschke und Keller den Übungsteilnehmern für das zahlreiche erscheinen und wünschten sichtlich zufrieden einen schönen "Feierabend".