Die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Groß-Zimmern haben am vergangenen Donnerstag eine umfangreiche Großübung auf dem Gelände des Anglervereins durchgeführt.
Mehr als 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Groß- und Klein-Zimmern sowie der Schnelleinsatzgruppe der Johanniter Unfall-Hilfe (JUH), Regionalverband Darmstadt-Dieburg probten gemeinsam den Ernstfall. Angenommenes Szenario war ein Kellerbrand im Vereinsheim mit verschlossener Zugangstür sowie eine entsprechende Anzahl verletzter Personen. Für die Feuerwehr galt es zunächst, sich Zugang zu den Räumlichkeiten im Untergeschoss zu verschaffen. Dabei kam eine speziell für die Ausbildung zur Verfügung stehende "Übungstür" zum Einsatz. An dieser Tür können die Einsatzkräfte unter realen Bedingungen das Öffnen einer Tür üben, ohne Schaden am eigentlichen Gebäude zu hinterlassen. Feuerwehrangehörige unter schwerem Atemschutz suchten anschließend die Räumlichkeiten nach verletzten und vermissten Personen ab und brachten diese ins Freie. Dort wurden sie der Schnelleinsatzgruppe der JUH übergeben und erstversorgt. Aufgrund der hohen Anzahl Verletzter und Betroffener unterstützten Sanitäter der Feuerwehr die Einsatzkräfte der JUH bei der Erstversorgung, bis weitere (fiktive) Rettungsmittel eintrafen (dies war jedoch nicht Teil der Übung). Parallel dazu war es Aufgabe der Feuerwehr, mehrere Personen aus dem Teich auf dem Gelände des Anglervereins zu retten. Hierzu kam das Schlauchboot des Rüstwagens der Feuerwehr Klein-Zimmern zum Einsatz. Weitere vermisste Personen auf dem und um das Gelände des Anglervereins wurden von Feuerwehr und JUH gemeinsam abgesucht und an einer provisorischen Patientenablage gesammelt. Beobachtet und begleitet wurde die Übung von drei Einsatzkräften der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) bzw. der Notfallseelsorge Darmstadt-Dieburg. Ziel dabei war es, deren Einsatzkräften einen Einblick in die Arbeitsweise von Feuerwehr und Schnelleinsatzgruppe zu geben. Bei der anschließenden Übungsnachbesprechung zeigte sich das siebenköpfige Übungsplanungs- und Leitungsteam aus Feuerwehr und JUH zufrieden mit der Durchführung der Übung. Mit Ausnahme von Kleinigkeiten wurde die angenommene Lage schnell, effektiv und professionell abgearbeitet. Insbesondere die organisationsübergreifende Zusammenarbeit bei der Erstversorgung Verletzter zwischen Feuerwehr und JUH wurde dabei positiv hervorgehoben. Susanne Fitz, eine der PSNV-Leitungskräfte in der Notfallseelsorge, bedankte sich im Anschluss für die Möglichkeit, einen Einblick in die Arbeit der Einsatzkräfte erhalten zu können. Den Verantwortlichen beider Feuerwehren sowie der Johanniter Unfall-Hilfe übergab sie kleine Kärtchen mit den Kontaktdaten der Einsatznachsorge Darmstadt. Die Einsatznachsorge ist eine eigene Gruppierung, in der speziell ausgebildete Mitarbeiter aus Feuerwehr und Rettungsdiensten sowie der Notfallseelsorge als Ansprechpartner nach belastenden Einsätzen zur Verfügung stehen. Ein besonderes Dankeschön geht auch an die realistische Unfalldarstellung (RUD) der Johanniter Unfall-Hilfe und der Jugendfeuerwehr Groß-Zimmern für das Darstellen der Verletzten und Betroffenen. Ebenso dankt die Feuerwehr dem Anglerverein für die Möglichkeit, auf dessen Gelände zu üben.